Die schwäbische Hauptstadt Mariens

Junge Federn: Nicht allein mit dem Glauben – Jugendvigil


Vigil – ein sehr alter Begriff, der in heutiger Zeit wieder mehr an Popularität gewinnt, besonders unter jungen Menschen. Gerade unter denen, die Gott suchen. Das ist in vielen Bereichen zu spüren. Die Kirchen sind voll junger Menschen, wenn mehrmals im Jahr das Nightfever stattfindet, wo etwa im Augsburger Dom eine gestaltete Messe mit anschließender Anbetung bis in die späten Abendstunden stattfindet. Die Menschen kommen zu Prayerfestivals, sie kommen nach Salzburg, wenn jedes Jahr das Pfingstfest im dafür mittlerweile viel zu klein gewordenen Dom gefeiert wird.

Im Vergleich dazu ist eine Jugendvigil eine kleine Feier. Aber genau das macht auch ihren Charme aus. Es geht um Gott, es geht um eine Beziehung zu ihm, es geht um Anbetung. Die Jugendvigil ist eine Möglichkeit, im gestalteten Rahmen Gott besser kennenzulernen. Sei es durch eucharistische Anbetung, durch Gebet, durch Impulse, durch die Möglichkeit zum Empfang des Sakraments der Versöhnung oder einfach nur in der Stille.

Ein schöner Nebeneffekt ist, dass den Jugendlichen bewusst wird, dass sie nicht allein sind mit ihrem Glauben. Meist gibt es dann die Möglichkeit, sich danach zu treffen, sich zu unterhalten, sich kennenzulernen. Auch in Maria Vesperbild, ein großer Wallfahrtsort in der Mitte von Schwaben, gibt es seit Mitte 2018 die Jugendvigil. Diese hat hier ihren eigenen Stil entwickelt, der die Anbetung noch mehr in den Mittelpunkt rücken will. Das wichtigste Sakrament, die Heilige Eucharistie, spielt hier die zentrale Rolle. Die Vigil wird sehr meditativ gestaltet, um den Blick auf das Wesentliche zu lenken. Es soll eine Möglichkeit sein, aus dem Alltag heraus- und in Gottes Gegenwart einzutreten und sich in knapp zwei Stunden ganz Gott zu widmen. In den kalten Jahreszeiten findet die Jugendvigil in der schönen Wallfahrtskirche statt. Für die warmen Jahreszeiten bietet sich die nahegelegene Mariengrotte an – ein wunderschöner Ort, wo noch mehr bewusst wird, dass Maria immer für uns da ist. Sie ist der schnellste Weg zu Jesus, wie es in einem bekannten Sprichwort so schön heißt.

Mit der Jugendvigil soll einen Beitrag dazu geleistet werden, den Jugendlichen Gott näherzubringen. Als Organisatoren können wir nur den Rahmen schaffen – Gott übernimmt dann den Rest.

Gott wirkt im Verborgenen – aber er wirkt. Die Jugendvigil ist Teil einer großen Bewegung junger Menschen, die damit einen Beitrag zur Verwirklichung des Reiches Gottes hier auf Erden leisten. Wenn auch Sie interessiert sind: Es gibt bestimmt auch in Ihrer Nähe solche Angebote – wenn nicht, dann nehmen Sie es selbst die Hand und starten in Ihrer Gemeinde zum Beispiel mit einer eucharistischen Anbetung.

Der Autor, 26, arbeitet als Bauingenieur und engagiert sich für die Jugendvigil in Maria Vesperbild

Quelle: Die Tagespost, 21. März 2019

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