Eine Firma mit dem bezeichnenden Namen „stone attack“ hat nun über dem Hochaltar der Wallfahrtskirche wieder ein rundes Ostfenster herausgebohrt. Es war wirklich eine „Attacke auf Steine“, denn die Kirchenmauer ist an dieser Stelle über 80 cm dick.
Im ursprünglichen barocken Hochaltar beleuchtete das Ostfenster wohl wunderbar das Gnadenbild aus dem Hintergrund.
Um 1870 bekam die barocke Wallfahrtskirche einen neuromanischen Hochalter und das sogenannte „Oculus-Fenster“ wurde zugemauert.
Als die Wallfahrtskirche um 1960 wieder eine barocke Einrichtung bekam, blieb das Fenster zu.
Nun darf bald wieder die aufgehende Sonne durch gelbe Scheiben scheinen, was eine tiefe symbolische Bedeutung hat:
Ostfenster sind eine uralte Tradition, die bis in die Frühzeit der Kirche zurückreicht.
Die im Osten aufgehende Sonne ist Sinnbild für Christus, der von sich sagt: „Ich bin das Licht der Welt!“ In dem biblischen Lobgesang des „Benedictus“ kündigt Zacharias Jesus als „das aufstrahlende Licht aus dem Osten“ an (Lukasevangelium 1,78).
Wie schon die ersten Christen so beten daher auch heute noch die Gläubigen in den allermeisten Kirchen in Richtung Osten, indem sie so symbolisch auf Christus schauen, der mit seinem Licht uns aus dem Dunkel dieser Welt erlösen soll.